Direkt zum Inhalt

Energiepreise: Gedämpfte Entwicklung bei Geothermie

Alleine im Zeitraum September 2021 bis Februar 2022 seien die Kosten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum für eine durchschnittliche Wohnung mit Gasheizung von 335 auf 630 Euro (+ 90 %) und für ein Einfamilienhaus von 650 auf 1235 Euro (+ 90 %) gestiegen, so `CO2 online´.
Nicht nur bei Wärmepreisen, auch bei den Energiekosten insgesamt war die Entwicklung in den vergangenen Monaten alarmierend. Das Verbraucherportal Verivox berichtete am 20. Mai, dass die Energiekosten für einen Musterhaushalt zwischen April 2021 und April 2022 um 62 Prozent und somit um 2.408 Euro jährlich gestiegen seien.

Stabilitätsfaktor Preisgleitklausel 

Wie schön häufiger erklärt, beruhen sowohl der Grundpreis als auch der Arbeitspreis der Fernwärme der Gemeindewerke Oberhaching (GWO) auf verschiedenen Preisindizes, die das Statistische Bundesamt jedes Jahr veröffentlicht und die verbindlich für die Berechnung der Wärmepreise auf Grundlage der sogenannten Preisgleitklausel sind. 
 

Verlässliche Größe: Oberhachinger Wärmepreis 2015- 2021

Verbrauerpreisvergleich 2015-2021

Durch die Einbeziehung verschiedenartiger Preisfaktoren wirkt die Preisgleitklausel dämpfend auf die Preisentwicklung der `Oberhachinger Wärme´, wie Grafik 1 und 2 deutlich zeigen. Obwohl einzelne Energieträger in den vergangenen Jahren zum Teil heftige Preissprünge vollzogen, fällt die `Oberhachinger Wärme´ durch eine sehr stabile Entwicklung auf. In Folge der Entwicklung an den Energiemärkten im Jahr 2020 führte die Preisgleitklausel zum 1. Oktober 2020 auch zu einem Preisrückgang.

Drastische Entwicklungen, wie sie in den vergangenen Monaten und wohl auch für den Rest des Jahres im Energiesektor zu beobachten waren bzw. sein werden, vermag allerdings auch eine sehr ausgewogene Preisgleitklausel wie die der GWO nicht ohne Auswirkungen auf die Endkunden abzufedern. Strom ist zum Beispiel durch die Verwendung für die Geothermie-Förderpumpe und die Netzpumpen ein wichtiger Kostenfaktor bei der geothermischen Wärmeerzeugung und hat sich in den vergangenen Monaten erheblich verteuert. Auch die derzeitige Inflation, mit rund acht Prozent auf Rekordniveau, wirkt sich negativ auf die Preise für Energieträger aber auch beispielsweise auf Lohn- und Investitionskosten aus.

Auch an Wärme- und Stromkunden der GWO können die Entwicklung auf den Energiemärkten, wesentlich beeinflusst durch den Ukraine-Krieg, nicht spurlos vorübergehen. Trotzdem werden die GWO alle Möglichkeiten ausschöpfen, mit der Preisentwicklung weiterhin deutlich unter den Steigerungen für andere Energieträger wie Öl oder Gas zu bleiben und selbstverständlich, sollte sich die derzeitige Situation wieder entspannen, auch eventuell rückläufige Tendenzen wieder an die Kunden weiterzugeben.