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Oberhachinger Wärme

Geothermie – einfach erklärt / Teil 4

Im Jahr 2021 wird sich der Start der Geothermiebohrungen in Taufkirchen zum 10. Mal jähren und die Gemeindewerke Oberhaching (GWO) werden ihren 15. Geburtstag feiern. Viele Bürger sind in der Zwischenzeit neu nach Oberhaching gezogen - für die GWO ein Anlass, die wichtigsten Aspekte des größten Infrastrukturprojekts der Gemeinde nochmals zusammenfassend darzustellen.

Einfach und günstig: Der Geothermie-Hausanschluss

In der letzten Folge dieser Artikelserie wurde erklärt, wie die Wärme technisch aus dem Erdinnern bis zum Haus der Geothermiekunden gelangt. Diesmal erklären die GWO, wie Interessenten zu einem Hausanschluss kommen und welche Möglichkeiten sich ihnen bieten.

In den früheren, sehr großen Bauabschnitten des Fernwärmenetzes ab 2011 wurden zum Teil mehrere hundert Haushalte jährlich nach ihrem Interesse für einen Neuanschluss gefragt. Heute, nachdem das Fernwärmenetz bereits fast 60 Kilometer lang ist und den größten Teil Oberhachings durchzieht, umfassen die Ausbauabschnitte nur mehr einzelne Straßen und -abschnitte. Trotzdem besteht im Zuge der sogenannten Nachverdichtung für viele Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, Zugang zum Geothermie-Netz der GWO zu erhalten. Nachverdichtung bedeutet, dass in bereits erschlossenen Gebieten weitere Gebäude an die bereits verlegten Leitungen angeschlossen werden können.

Der Fernwärme-Hausanschluss

Grundsätzlich können jederzeit Neukunden an das Bestandsnetz angeschlossen werden. Dabei wird ein Abzweig von der in der Straße vor dem Gebäude verlaufenden Hauptleitung errichtet und die Fernwärmeleitung bis in den Heizungskeller der Abnehmer gelegt. Anschließend erfolgen die Umbaumaßnahmen auf der sogenannten Sekundärseite, die im Verantwortungsbereich des Kunden liegt. Diese werden durch ein vom Kunden auszuwählendes Heizungsbauunternehmen erledigt und umfassen die Installation einer Wärmeübergabestation und deren Verbindung mit den ins Haus gelegten Fernwärmerohren einerseits und dem im Haus befindlichen Heizungssystem andererseits. Anschließend kann es mit der Wärmeversorgung losgehen. 

Ein betriebsbereiter Standard-Vollanschluss bis zu 50 Kilowatt Anschlussleistung kostet 4.165 Euro inklusive Umsatzsteuer einschließlich 15 Meter Leitungsverlegung auf dem Grundstück des neuen Kunden. Eventuell erforderliche Mehrlängen schlagen mit 261,80 Euro pro Meter zu Buche. Bei der Erstellung des Fernwärmeanschlusses wird in Oberhaching grundsätzlich der Glasfaseranschluss kostenlos mitverlegt und ist sofort nutzbar, sobald der Kunde einen Vertrag mit einem Provider abschließt.

Im Rahmen der Erschließung von neuen Bauabschnitten werden auch entsprechende Frühbucherrabatte durch die GWO angeboten. Die Details und weitere Informationen zu den Anschlussoptionen werden auf der Homepage der GWO erläutert und zusätzlich vorweg direkt an die Besitzer kommuniziert.
 

Übergabestation Rebrao

Der Weg zum Hausanschluss

Mit den GWO, dem Energieversorger mitten im Ort, können Oberhachinger Bürgerinnen und Bürger zügig und unbürokratisch zu einer neuen, umwelt- und klimafreundlichen Wärmeversorgung aus Geothermie gelangen. Der erste Schritt ist, Kontakt mit den Mitarbeitern der GWO aufzunehmen. Zusammen mit den Interessenten ermitteln die Gemeindewerke anschließend den Wärmebedarf und die benötigte Leistung und stimmen mit ihnen die vorläufige Trassenführung ab. Es folgt ein Angebot und ein Vertragsentwurf durch die GWO.

Nach Vertragsunterzeichnung vereinbaren die GWO einen gemeinsamen Ortstermin mit den künftigen Kunden und dem Ingenieurbüro der Gemeindewerke. Der Bau der Leitungen und die Erstellung des Hausanschlusses werden durch ein von den GWO beauftragtes Unternehmen ausgeführt. Mit der Fertigstellung des Hausanschlusses nach Inbetriebnahme der Leitung – bis zum Beginn der Wärmeabnahme wird übrigens kein Grundpreis erhoben - kann der Umbau der Heizungsanlage durch den gewünschten Heizungsbauer beginnen. Zum Schluss rechnen die GWO die Hausanschlusskosten mit dem Eigentümer ab.
 

Attraktive Fördermöglichkeiten

Da der Gesetzgeber an einem zügigen Ausbau regenerativer Energien auch in der Wärmeversorgung interessiert ist, stellt er sowohl für Maßnahmen an Bestandsgebäuden als auch bei Neubauten und Sanierungen über die KfW-Förderbank interessante Förderprogramme bereit. Diese wurden zum 1. Januar 2020 neu geregelt; alle Informationen finden Sie hier.